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Vorwürfe zu sexueller GewaltGérard Depardieu muss wegen Vorwürfen sexueller Gewalt vor Gericht

«Schande für Frankreich»: So bezeichnete die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak den Schauspieler Depardieu wegen seines Verhaltens gegenüber Frauen.

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Der französische Filmstar Gérard Depardieu muss sich wegen Vorwürfen sexueller Gewalt vor Gericht verantworten. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, soll der Prozess gegen den 75-Jährigen im Oktober beginnen.

Die Polizei hat den Schauspieler am Montag nach stundenlangem Verhör wieder aus ihrem Gewahrsam entlassen. «Der Polizeigewahrsam ist vorbei. Er wird nicht mehr auf dem Polizeirevier festgehalten», sagte der Anwalt des 75-jährigen Filmstars, Christian Saint-Palais. Französische Medien hatten zuvor berichtet, Depardieu werde wegen weiterer Vorwürfe sexueller Übergriffe von der Polizei verhört und sei dabei auch in Gewahrsam genommen worden.

Den Berichten zufolge ging es bei der Befragung um mutmassliche sexuelle Belästigungen von zwei Frauen an Filmsets in den Jahren 2014 und 2021.

Laut «Le Parisien» wurde der Übergriff aus dem Jahr 2014 erst in diesem Januar zur Anzeige gebracht. Beim anderen hatte eine 53-jährige Filmausstatterin Depardieu vorgeworfen, sie beim Dreh des Films «Les Volets verts» gepackt und an Hüften, Bauch und Brüsten betatscht zu haben. Das hatte die Anwältin der Frau mitgeteilt, als sie im Februar Anzeige erstattet hatte.

Die Liste der Vorwürfe wird immer länger. Depardieu wurde bereits mehrfach wegen sexueller Gewalt angezeigt. Seit 2020 ermittelt die Justiz gegen den Kinostar wegen Vergewaltigung im Fall der Schauspielerin Charlotte Arnould. Mehr als ein Dutzend weitere Frauen werfen ihm Übergriffe und Belästigung vor. 

Depardieu soll Frauen immer wieder zu nahe gekommen sein. Hier versuchte er 2015 in Cannes, «Valley of Love»-Co-Star Isabelle Huppert zu küssen.

Depardieu weist die Vorwürfe zurück. Bereits letztes Jahr äusserte er sich in einem offenen Brief in der Zeitung «Le Figaro». Es sei eine «mediale Lynchjustiz» gegen ihn im Gang, schrieb er. «Noch nie, wirklich noch gar nie habe ich mich an einer Frau vergangen.» Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stärkte dem Schauspieler mehrfach öffentlich den Rücken und verwies auf die Unschuldsvermutung.

Der Schauspieler gehört zu den bekanntesten Filmstars Frankreichs. Er arbeitete mit den bedeutendsten Regisseuren und Schauspielerinnen des Landes zusammen und spielte in mehr als 200 Filmen.

Spätestens als «Cyrano de Bergerac» wurde er 1990 weltbekannt. Er war für die Rolle für einen Oscars nominiert. Das Magazin «Time» fand damals ein altes Interview, in dem Depardieu erzählte, dass er schon als Jugendlicher in Châteauroux an Gruppenvergewaltigungen teilgenommen habe, das sei «nichts Falsches» gewesen, die Mädchen hätten es so gewollt. Das Image des Franzosen war ruiniert, den Oscar bekam er nicht.

AFP/red/nag